„Zeit Online“ verfügt nun über einen „digitalen Whistleblowerbriefkasten“. Dieser soll es Informanten ermöglichen, über anonymen Wege brisante Daten und Informationen an die Redaktion zu übermitteln.
Das Team, welches den „digitalen Briefkasten“ betreut, setzt sich nach Angaben von „Zeit Online“ aus journalistischen Fachleuten mit langer Erfahrung zusammen. Diese sichten das eingesandte Material und beurteilen es hinsichtlich einer möglichen Relevanz.
Grundrechte und Personenrechte werden geschützt
Die Journalisten beurteilen dann auch, welche Materialien es wert sind veröffentlicht zu werden und welche nicht. Im Gegensatz zu Enthüllungsplattformen wie Wikileaks gibt es bei dem Angebot von „Zeit Online“ eine Kontrollinstanz, die darüber wacht, ob beispielsweise Grundrechte verletzt werden könnten, wenn es zu einer Veröffentlichung kommt oder ob andere einer Veröffentlichung entgegenstehende Gründe vorliegen.
Völlige Anonymität des Einsenders wird garantiert
Der „Briefkasten“ sei so aufgelegt worden, dass eine komplette Anonymität seitens der einsendenden Person gegeben sei, heißt es seitens „Zeit Online“. Neben einer sicheren SSL-Verbindung mit Fingerprint-System werden die Daten zusätzlich vom Server der Redakteure hinsichtlich des Absenders nochmals verschlüsselt. Zudem gibt es weitere Sicherheitsmaßnahmen, die die Anonymität des Einsenders gewähren soll. Der „digitale Zwitscherbriefkasten“ wurde als Open-Source-Code für jedermann zugänglich veröffentlicht. Dadurch können auch kleine Redaktionen ein derartiges Projekt einrichten. Ob die „Zeit Online“ nun aber zu einer zweiten „Bildzeitung“ werden will, was die Sensationsberichterstattung betrifft, ist nicht bekannt.