Die Enthüllungsplattform WikiLeaks startete am Montag ein neues Projekt. Dabei handelt es sich um eine Suchmaschine, mit deren Hilfe sich US-Regierungsdokumente auffinden lassen.
In einem ersten Veröffentlichungsschritt werden etwa zwei Millionen ehemals geheim eingestufter Dokumente für die Suchmaschine bereitgestellt.
Zwei Millionen Dokumente veröffentlicht
Zunächst wurden 1,7 Millionen Dokumente aus den Archiven des Außenministeriums ins Internet gestellt. Die US-Regierung hatte diese Dokumente jedoch vor kurzem nicht mehr als geheim eingestuft, daher sind sie so oder so für jeden zugänglich. Die neue Suchmaschine „Plus D“ genannt, macht die Regierungsdokumente schnell und einfach zugänglich. Der Untertitel der Internetsuchmaschine lautet deshalb auch „Öffentliche Bibliothek der US-Diplomatie“.
Julian Assange wirkte offenbar aktiv an Plus D-Entwicklung mit
Unter anderem wurden in der neuen Suchmaschine Dokumente bereitgestellt, die sich auf Kriegseinsätze im Irak und in Afghanistan beziehen, aber auch Dokumente aus der Zeit des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger. Offenbar hat der Gründer der Enthüllungsplattform Julian Assange an dem neuen Projekt mitgewirkt. Dieser befindet sich seit neun Monaten in der Botschaft von Ecuador. Dort wurde ihm politisches Asyl gewährt. Solange das gewährte politische Asyl in der Botschaft besteht, kann gegen Assange kein Auslieferungsgesuch in die USA gestellt werden, da er durch den diplomatischen Status der Botschaft geschützt ist. Weil die neue Suchmaschine für die US-Regierungsdokumente nur öffentlich zugängliches Material verwendet, dürfte es in diesem Fall auch nicht zu einem juristischen Nachspiel wie bei dem ursprünglichen WikiLeaks kommen.