Ob Paläomediziner oder Archäobotaniker, ob Mechatronikingenieure oder Molekularmediziner, interdisziplinäre Studienfächer und Forschungszweige nehmen immer mehr Platz im Forscheralltag ein.
Grund ist eine zunehmende Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen.
Gemeinsame Forschungsansätze helfen jeder Einzeldisziplin
So bilden beispielsweise Mediziner und Archäologen eine seltsame Allianz, wenn es darum geht, Krankheiten bei Menschen in der Steinzeit zu betrachten. Gleiches gilt für Archäobotaniker, die mittels Pollenanalyse die Flora der Vergangenheit rekonstruieren. Im gleichen Atemzug tauchen dabei noch Klimaforscher auf, die anhand der gewonnenen Daten zugleich das Klima mit erforschen. So ergeben sich durch unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen unterschiedliche gemeinsame Forschungsansätze, die einerseits für die Wissenschaft insgesamt, aber auch für die jeweils einzelne Disziplin wichtige Ergebnisse gewinnt.
Mechatronik: Interdisziplinäre Ingenieure
Ohne einen interdisziplinären Ansatz kann heute beispielsweise auch keine technische Errungenschaft mehr konzipiert werden. Diesem Anspruch gerecht wurde die Ingenieursausbildung beispielsweise mit dem Studium der Mechatronik. Hierbei werden Informatik, Elektrotechnik und Maschinenbau zu einer Einheit zusammengeführt. Es handelt sich quasi um den Inbegriff der ingenieurwissenschaftlichen Interdisziplinarität. Aber auch in der Kriminalistik arbeiten Kriminalisten vielfach mit Biologen und auch mit Archäologen zusammen. Wissenschaft ist somit heute ebenso global wie die Welt und ihre Vernetzung. Ein Leuchtturmdenken wie einst gibt es heute jedoch nicht mehr in der Wissenschaft.