Unser Mond ist offenbar in Wahrheit ein Kind der Erde sowie des Planeten Theia. Dies fanden Wissenschaftler jetzt heraus.
Vor rund vier Milliarden Jahren kollidierten die Erde und der Planet Theia.
Isotopenunterschied stützt Kollisionshypothese
Als Ergebnis entstand der Mond. Deutsche Wissenschaftler der Universitäten Göttingen, Köln und Münster analysierten Mondgestein der “Apollo“-Missionen der NASA und konnten einen Unterschied im Verhältnis der Sauerstoffisotope von Mond und Erde nachweisen. Während Astronomen bereits seit längerem davon ausgehen, dass die Erde vor etwa vier bis 4,5 Milliarden Jahren mit dem damaligen Planeten Theia zusammenstieß, fehlte jedoch ein Beleg für die Hypothese. Weil bislang die Isotopen-Verhältnisse zwischen Erde und Mond keine Unterschiede aufwiesen, galt die Hypothese als nicht belegt.
Unterschied im Isotopenverhältnis kann auch Messfehler sein oder andere Ursachen aufweisen
Nun konnten deutsche Wissenschaftler am Isotopenlabor des Geowissenschaftlichen Zentrums der Universität Göttingen eine kleine Differenz im Verhältnis der einzelnen Sauerstoffisotope nachweisen. Weil jedoch die Isotopen-Verhältnisse zwischen Mond und Erde derart ähnlich sind, ist es nach Ansicht der Wissenschaftler wahrscheinlich, “dass beide Planeten in derselben Region entstanden sind.“ Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift “Science“ veröffentlicht. Trotz der nun gefundenen Isotope Unterschiede, bedeutet dies jedoch noch nicht, dass die Hypothese der Kollision zwischen Erde und Theia auch wirklich belegt ist. Denn letztlich handelt es sich um eine festgestellte “minimale Differenz“. Die Differenz könnte beispielsweise entweder durch die Sensibilität des Gasmassenspektrometers bedingt sein oder aber dadurch bedingt sein, dass das mitgebrachte Mondgestein möglicherweise durch einen Meteoriteneinschlag aus jüngerer Zeit beeinflusst wurde und dadurch ein anderes Isotopenverhältnis aufweist. Spätestens seit Thomas S. Kuhns Werk über die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen im Sinne eines wissenschaftlichen Paradigmenwechsel gilt es eine mögliche „Anomalie“ auch im Hinblick auf das jeweilige Paradigma der Forschungsrichtung abzuklopfen.