Einer aktuellen Studie der Vereinten Nationen zufolge droht durch zunehmende Entwertung von Böden nicht nur ein finanzieller Verlust in Billionenhöhe, sondern es drohen auch zahlreiche neue Flüchtlingsdramen.
Die jüngste Studie der UN beziffert den jährlichen Verlust weltweit auf 6,3 bis zu 10,6 Billionen US-Dollar. Der UN zufolge entspricht dies einem Verlust des weltweiten Bruttosozialprodukts zwischen zehn und 17 Prozent.
Bodenverknappung sorgt für Flüchtlingsdrama
Durch die Versiegelung zahlreicher Flächen in den nächsten zehn Jahren würden zudem bis zu 50 Millionen zusätzlicher Flüchtlinge produziert, so die UN-Studie. Diese wären dann keine politischen Flüchtlinge oder Flüchtlinge aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen (obwohl Experten zusätzlich der Ansicht sind, dass gerade die zunehmende Bodenverknappung neue kriegerische Konflikte herbeiführen wird) sondern Öko-Flüchtlinge. Insbesondere die immer weiter zunehmende intensive Landwirtschaft führt dazu, dass die Böden oftmals ausgelaugt werden und dadurch der Bodenerosion anheimgegeben werden und für immer verloren sind.
Täglich Böden im Umfang von 100 Fußballfeldern in Deutschland zerstört
Auch zunehmende Flächenversiegelung durch fortschreitende Überbauung sorgt für Verluste von Böden. Allein in Deutschland werden täglich Flächen versiegelt, die die Größe von über 100 Fußballfeldern ausmachen. Dies geht aus dem neuesten Bodenatlas hervor. Rund ein Viertel der in Deutschland vorhandenen Agrarflächen sind zudem von Bodenerosion in erheblichem Maße betroffen. Sollte die Überbauung von Flächen weiter in dem Maße vonstattengehen, dürften zahlreiche weitere Menschen ihr Land verlassen und in andere Länder ziehen. Die Herausforderungen der Zukunft sind somit nicht nur technischer Natur, sondern insbesondere ökologischer Natur.