Telekom überzeugt bei Transparenzbericht durch Intransparenz – Während einerseits die Telekom in ihrem Jahresbericht erstmals über die mitgeteilten Datensätze an staatliche Sicherheitsbehörden Auskunft gab und dadurch viel öffentliches Lob erhielt, stellt sich nun heraus, dass dieses Lob möglicherweise verfrüht war.
Denn die von der Telekom mitgeteilten Auskünfte verschleiern scheinbar das ganze Ausmaß der an die Sicherheitsbehörden weitergeleiteten Datensätze.
Datensätze nicht aussagekräftig?
Nach Angaben des Unternehmens wurden im Jahr 2013 auf Antrag der staatlichen Sicherheitsbehörden 49.796 Anschlüsse der Deutschen Telekom von staatlicher Stelle abgehört beziehungsweise überwacht. 436.331-mal wurden Verkehrsdatensätze weitergegeben. Außerdem rund 28.162 so genannte Teilnehmer Bestandsdaten abgefragt. Insgesamt 946.641 IP-Adressen wurden ebenfalls an staatliche Sicherheitsbehörden herausgegeben.
Malte Spitz (Die Grünen): Keine Aussagekraft
Da jedoch ein Verkehrsdatensatz zahlreiche Telekommunikationsvorgänge umfasst, kann dadurch das Ausmaß der tatsächlich ausgegebenen Daten um ein Vielfaches höher sein. Da nach Angaben des Bündnis 90/Die Grünen Politikers Malte Spitz in einigen Fällen im Rahmen einer einzelnen Funkzellenabfrage Millionen Daten auflaufen können, darf der von der Telekom mitgeteilte „Transparenzbericht“ als nicht aussagekräftig bezeichnet werden. Während die Deutsche Telekom offenbar ohne kritisches Hinterfragen die Auskünfte an die staatlichen Behörden erteilte, hat das Unternehmen Posteo in seinem Transparenzbericht beklagt, dass staatliche Institutionen versucht haben die Unternehmensführung einzuschüchtern. Offenbar scheint der kleine David mutiger als der große Goliath zu sein.