Nahezu jeder kennt die so genannte Gauß‘sche Normalverteilung. Diese bezieht sich jedoch auf die Welt der Mathematik. Das Gehirn des Mathematikers Carl Friedrich Gauß wurde nach seinem Ableben präpariert.
Im Jahr 1855 wurde das Gehirn des Mathematikers in die Sammlung der Universitätsmedizin Göttingen aufgenommen.
Gauß starb im Jahr 1855
Wie die Wissenschaftlerin Renate Schweizer vom Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie herausfand, haben sich offenbar zahlreiche Forschergenerationen an dem falschen Gehirn versucht. Offenbar gab es eine falsche Zuordnung der Etiketten. Das Gehirn, das bislang dem berühmten Mathematiker zugeordnet wurde, gehört in Wahrheit dem Mediziner Conrad Heinrich Fuchs. Das Gehirn, das Fuchs zugeordnet wurde, gehört hingegen Carl Friedrich Gauß.
Zweiteilung der Zentralfurche fehlte
Insofern lässt sich davon sprechen, dass wir hier eine“ verdrehte Gauß‘sche Normalverteilung“ vorfinden. Sowohl Fuchs als auch Gauß starben im Jahr 1855. Renate Schweizer fiel bei der Betrachtung des angeblichen Gauß-Gehirns auf, dass das das Gehirn nicht die von einem Göttinger Anatom bildlich dokumentierte Zweiteilung der Zentralfurche aufwies. Stattdessen passten die dokumentierten Berichte zu dem Gehirn des Arztes Fuchs. Offenbar führte die Verwechslung aber nicht zu falschen Publikationen. Mittlerweile wurde das echte Gehirn von Carl Friedrich Gauß mit verschiedenen bildgebenden Verfahren genau untersucht und analysiert. Nun findet sich zumindest was das Gehirn betrifft wieder die Gauß‘sche Normalverteilung.
Bild: cc/Daniel Ullrich