Lochow: „Verlust der Nacht“ untersucht Auswirkungen auf Ökosysteme

Techtix
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„Verlust der Nacht“ in Lochow: Durch immer mehr künstliche Lichtquellen ist ein Blick in den Nachthimmel oftmals nicht mehr ungestört möglich.

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Vielfach ist die Milchstraße nicht mehr sichtbar, da sie durch das künstliche Licht überstrahlt wird.

Getrübter Blick zum Sternenhimmel

Straßenlampen, Lichter aus Häusern und Brücken sowie Scheinwerfer von Fahrzeugen und Flugzeugen trüben zunehmend den Blick in die Nacht. Insbesondere in den Städten nimmt die Helligkeit jedes Jahr um durchschnittlich sechs Prozent zu. Ist die Helligkeit für den Menschen angenehm, da sie ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, stellt sie für nachtaktive Tiere doch zunehmend ein Problem dar. Rund 60 Prozent der Säugetiere und Amphibien zählen zu den nachtaktiven Tieren.

Forschungsprojekt „Verlust der Nacht“ soll Auswirkungen künstlicher Beleuchtung auf Tiere erforschen

Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird und den Titel „Verlust der Nacht“ trägt, soll die gesundheitlichen, ökologischen, kulturellen und soziökologischen Folgen der zunehmenden Nachthelligkeit untersuchen. Insbesondere Vögel, Insekten, Fische und Amphibien navigieren teilweise nach den Sternen. Künstliches Licht ist demnach dazu geeignet, die Orientierung der Lebewesen zu stören. Insbesondere weil Lichtquellen Insekten anziehen, kann dies gravierende Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht haben. Unter anderem kann dadurch die Artenvielfalt leiden.

Wissenschaftler: In Lochow optimale Bedingungen für Forschungsprojekt vorgefunden

Das Forschungsprojekt wird in Lochow (Brandenburg) durchgeführt. Weil der Nachthimmel im Westhavelland noch sehr dunkel ist und die Versuchsfelder zudem an Waldgebiete und Gewässer grenzen, wurde der Standort von zahllos infrage kommenden Standorten in Deutschland ausgewählt, so die Koordinatorin des Projektes, Stephanie Holzhauer. Die Forscher haben in der Region zum Teil künstliche Lichtquellen installiert, um die Auswirkungen auf die Tierwelt unter normalen und künstlichen Bedingungen erforschen zu können.

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