Eine spanische Gruppe von Linux-Nutzern, mit Namen „Hispalinux“ hat Beschwerde bei der Europäischen Kommission gegen Microsoft eingereicht.
Die Gruppe der Linux-Nutzer wirft dem Softwarekonzern vor, den Wechsel von Windows 8 zu Linux und anderen Betriebssystemen bewusst zu verkomplizieren.
Erst Anfang März Strafe gegen Microsoft verhängt worden
Der Verband, der rund 8000 Mitglieder umfasst, reichte nach eigenen Angaben die Klage gegen Microsoft bei der in Madrid ansässigen Niederlassung der EU-Kommission ein. Erst Anfang März hatten EU-Kartellbehörden gegen Microsoft eine Strafe in Höhe von 561 Millionen Euro verhängt. Als Grund wurde damals angegeben, dass Microsoft nicht wie verlangt, mehrere Internet-Browser zur Auswahl angeboten habe. Dadurch wurde nach Ansicht der EU-Behörden die Marktmacht von Microsoft missbraucht.
UEFIs Secure Boot von Windows 8 in der Kritik
Die spanische Linux-Gruppe wirft Microsoft konkret vor, dass der für UEFIs Secure Boot nötige Microsoft-Schlüssel die Hardware für Linux und andere Betriebssysteme absichtlich sperren würde. Die Linux-User nennen den Secure Boot ein regelrechtes „technologisches Gefängnis für Computersysteme.“ Durch das Verhalten von Microsoft werde der faire Wettbewerb unter den Betriebssystemen verhindert, so die spanische Gruppe der Linux-User. Sollte Microsoft erneut von den EU-Kartellwächtern angemahnt werden, könnte der Ruf des Software-Unternehmens dauerhaft leiden. Nicht nur in Bezug auf den Umstieg auf Linux gibt es Beschwerden, sondern auch darüber, dass Windows 8 letztlich nichts anderes ist als ein abgekupfertes Linux-Betriebssystem. Insbesondere die Kachel-Optik gibt es bereits bei zahlreichen Linux-Betriebssystem in abgewandelter Form, beispielsweise bei Ubuntu, seit langem, wie Unity belegt. Zudem nutzt Apple ähnliche Darstellungsvarianten.