Industriophyten bezeichnen Pflanzen, die durch den Menschen im Rahmen der Industrialisierung verbreitet wurden.
Im Gegensatz zu den Neophyten, die bereits vor der Industrialisierung eingeführt wurden, stellen die Industriophyten Pflanzen dar.
Industrieophyten und Neophyten: Neue Pflanzen in unseren Breiten
Diese erfuhren erst im Rahmen der vom Menschen geschaffenen Maschinen eine Verbreitung in unseren Breiten. Zum Teil sind auch Pflanzen im Rahmen der Industrialisierung auf Halden der Bergbauindustrie ausgewichen und haben sich dort angesiedelt. So ist ein typischer Vertreter aus dem Mittelmeerraum der klebrige Alant. Ebenfalls als Sekundärlebensraum nutzten Berghalden beispielsweise das Sumpf-Rispengras, der Wasserdost, der unterbrochene Windhalm und weitere.
Über Wasser, Land und Luft: Verbreitung der Industriophyten
Die Industriophyten werden entweder mit Zügen, Schiffen, auf Lastwagen oder mittels Flugzeugen verbreitet. Vielfach gelangt auch Saatgut bei Lieferungen von Pflanzen oder Früchten aus dem Ausland in unsere Breiten. Eine Bahnfahrt führt besonders viele Industriophyten direkt vor Augen. Insbesondere an Bahntrassen sind diese häufig vorzufinden. So schön diese oftmals auch in ihrer bunten Pracht anzuschauen sind, so gefährlich können sie werden. Auch wenn kein direkter Industriophyt, sondern eher ein Neophyt, der japanische Staudenknöterich breitet sich nicht nur massenweise aus, er verdrängt auch heimische Fauna und Flora und verschiebt damit das ökologische Gleichgewicht. Das ökologische Gleichgewicht stellt heutzutage in den Industriestaaten nur noch vielfach ein vom Menschen gestalteten Lebensraum dar, selbst wenn ein Lebensraum unberührt erscheint, die anthropogenen Auswirkungen sind vielfach auch in scheinbar unberührter Natur nachvollziehbar. Die Industriophyten sind ein Beispiel dafür.