Weniger Zucker lässt Champagner besser perlen: Gerald Liger-Belair ist Physiker und offenbar Liebhaber von edlem Champagner.
Damit dieser noch weiter veredelt wird, widmet sich der Physiker der Erforschung des Perleffektes jenes edlen Getränkes, dass auch in Deutschland zu besonderen Anlässen so gerne getrunken wird.
Champagner wird in einer zweistufigen Prozedur produziert
Liger-Belair geht in seinem Labor and er Universität Reims unter anderem der Frage nach, was dem Schaumwein das besondere prickelnde Gefühl auf der Zunge vermittelt und wie es sich optimieren lässt. Zudem fragt er, wann sich Bläschengruppen oder Bläschenpaare bilden. Das edle Getränk wird in einem zweistufigen Verfahren hergestellt. Zuerst wird der Wein gekeltert, aus den Trauben des Champagner-Anbaugebietes rund um die Stadt Reims. Dazu werden Hefe und Zucker beigegeben. Die abgefüllten Flaschen werden dann mit dem Hals nach unten gelagert und einmal am Tag um die eigene Achse gedreht. Dies ist für die Gärung besonders förderlich, denn dabei entsteht die begehrte Kohlensäure, die den Schaumwein so besonders perlend macht.
Physik als spritzige und feucht-fröhliche Wissenschaft
Liger-Belair versucht auch Fragen zur Richtungsbewegung der Perlen zu beantworten sowie die Frage, welche aromatischen Moleküle dem Glas entsteigen. Bemerkenswert ist, dass die Champagner-Bläschen auf der Zunge besondere Rezeptoren ansprechen, die ein positives Signal an das Gehirn weitergeben. Liger-Belair hat zudem herausgefunden, dass eine Reduktion des Zuckergehaltes besonders kleine Bläschen entstehen lässt. Der Champagner perlt dabei besonders fein auf der Zunge, was das positive Gefühl beim Champagnergenuss noch verstärkt. Physikmuffel müssen angesichts dieser Forschung zugeben, dass Physik nicht unbedingt trocken sein muss, sondern durchaus auch sehr spritzig und perlend daherkommen kann.