Wissenschaftler streben anch Ruhm und Ehre. So gilt es als Ritterschlag, einmal einen Artikel im Fachmagazin „Science“ veröffentlichen zu dürfen.
Das Wissenschaft dem Menschen nützt, ist unbestritten, allerdings sind die Forscher selbst oft nicht zimperlich, um an die Spitze des Forschungs-Olymps zu gelangen.
Vom Hiwi zum Professor ist es ein weiter Weg
Dies fängt bereits im Studium an. Wer Hiwi (Hilfswissenschaftler) werden will, macht andere Studenten schon mal vor versammelter Mannschaft im Seminarraum schlecht oder verbreitet Gerüchte, um den unliebsamen Konkurrenten los zu werden. Nach dem Studium gilt es, eine der begehrten Doktorandenstellen zu erhalten. Auch hier ist der Konkurrenzdruck unter den Doktoranden groß. Gilt es doch als wichtig, im Anschluss, an eine der begehrten Postdoc-Stellen zu kommen. Wer dies erreicht hat, strebt nach der Habilitation, die einem die Lehrbefähigung als Professor ermöglicht. Wer auch dieses Ziel erreicht hat, steht von nun an in der Warteschlange zum Professortitel.
Kurz vorm Ziel gescheitert: Das Risiko Privatdozent
Als Privatdozent muss jene Person oft unentgeltlich weiterforschen Seminare und Vorlesungen geben. Oftmals scheitern viele kurz vor dem großen Ziel, weil sie keine Professur erhalten. Und vielfach wird auch hier die Konkurrenz argwöhnisch betrachtet. Selbst als Professor streiten sich die Lehrstuhlinhaber oftmals um ihre Lehrmeinung untereinander. Da wird der Kollege schon mal als nicht ernstzunehmend oder als Kollege „auf dem Irrweg“ bezeichnet. Zum Forscher gehören zweifelsohne mehrere Dinge, der unbedingte Wille zum Ziel zu kommen, eine große Portion Ellbogen und vor allem viel Glück. Wer es am Ende geschafft hat, merkt jedoch oftmals, dass das wahre Leben an einem vorbei gegangen ist. Das Leben eines Professors kann der schönste Beruf überhaupt sein, der Weg dorthin kann jedoch auch gnadenlos hart und brutal sein. Nicht umsonst zählt der Weg zum Professor als gutes Beispiel von Sozialdarwinismus erster Güte.
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