US-Forscher haben einer gelähmten Frau Teile ihres selbstbestimmten Lebens wiedergeben. Sie pflanzten der Frau zwei Mikroelektroden ins Gehirn, mit deren Hilfe sie in der Lage ist, eine Roboterhand per Gedankensteuerung zugreifen zu lassen.
Die Frau ist vom Hals abwärts gelähmt. Hintergrund der Funktionalität der Roboterhand stellt eine neue Art der Übersetzung von Nervenimpulsen dar.
Neue Methode der Übersetzung von Nervenimpulsen
Bisherige Verfahren zur Steuerung von mechanischen Zugriffshilfen orientierten sich stets an Muskeln und deren Aktivitätsgrad. Die Genauigkeit derartiger Zugriffslisten war beziehungsweise ist nicht so genau wie das nun entwickelte Verfahren. Forscher um Andrew Schwartz von der Universität Pittburgh (USA, Pensylvania) pflanzten der 52-jährigen Frau, die durch eine Nervensystemerkrankung gelähmt ist, zwei Mikroelektroden ins Gehirn.
Verfahren kurz vor dem klinischen Einsatz
Die Mikroelektrode war mit einem künstlichen Arm verbunden. Bereits zwei Tage nach der Operation war die Frauen der Lage den Arm frei zu bewegen. Nach einem dreimonatigen Training konnte sie mithilfe des Armes 90 Prozent der üblichen Greiftätigkeiten ausführen. Nebenwirkungen sind bislang nicht bekannt. In einem weiteren Entwicklungsschritt sollen auch sensorische Impulse von der künstlichen Hand an den Menschen weitergeleitet werden. Dadurch wären die Gelähmten in der Lage Tastempfindungen der künstlichen Hand direkt zu spüren. Das Verfahren ist mittlerweile so weit entwickelt, dass es sich kurz vor dem klinischen Einsatz befindet.