Die europäische Raumfahrtbehörde ESA will am Mittwoch den 11. Februar um 14:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit vom europäischen Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch-Guayana eine Raumkapsel testen, die später einmal europäische Astronauten sicher zur Erde zurückbringen soll.
ESA plant Unabhängigkeit von Russland und den USA bei bemannter Raumfahrt
Das Gerät trägt die Bezeichnung IXV (Intermediate eXperimental Vehicle). Ziel ist es, eine eigene Trägerrakete mit Raumkapsel für Astronauten zu entwickeln. Dies würde die Unabhängigkeit von Russland und den USA gewährleisten. Die Raumkapsel, die eine Mischung aus Raumgleiter und Kapsel darstellt, fliegt zunächst auf eine Höhe von 320 Kilometer Höhe und rast dann mit rund 27.000 Stundenkilometern in die Erdatmosphäre.
IXV: Entwicklungskosten belaufen sich auf rund 150 Millionen Euro
Die Wissenschaftler wollen zunächst den Hitzeschild testen und zugleich eruieren, inwieweit die Steuerung funktioniert. Die Raumkapsel erhitzt sich dabei auf Temperaturen von bis zu 1700 °C. Das Gefährt steuert sich wie ein Raumgleiter. Die Steuerung soll mit zwei Steuerklappen funktionieren. Diese befinden sich im Boden des Raumgleiters. Nachdem der Widereintritt in die Atmosphäre geschafft ist soll IXV an einem Fallschirm zur Erde zurückkehren. Der Start erfolgt mit einer Vega-Rakete. Geplant ist, dass der Raumgleiter mit den Fallschirmen im Pazifik landet und durch Schwimmkörper so lange auf dem Wasser gehalten wird bis er von Bergungsmannschaften geborgen wird. Die ESA gibt die bisherigen Entwicklungskosten des Raumgleiters IXV mit 150 Millionen Euro an. Ziel ist es, ein eigenes bemanntes Raumfahrtprogramm auf europäischer Ebene zu etablieren, ohne sich von Russland oder den USA abhängig machen zu müssen.