Facebook will Nicht-Mitglieder in Belgien zukünftig aussperren
Nutzer von Facebook in Belgien, die nicht angemeldet sind, soll der Zugriff auf Seiten des sozialen Netzwerks verwehrt werden. Nach Angaben von Facebook sei man nur so in der Lage, ein Gerichtsurteil zum Datenschutz korrekt umzusetzen. Belgische Datenschützer sprechen in diesem Zusammenhang aber von Erpressung. Rund einen Monat nach dem Facebook gerichtlich untersagt wurde, Daten von Nicht-Mitgliedern des sozialen Netzwerks zu sammeln, hat Facebook nunmehr mitgeteilt, diese komplett aus dem sozialen Netzwerk auszusperren. Jedes Nicht-Mitglied kann nunmehr nicht mehr auf öffentlich zugängliche Facebook-Seiten von Organisationen oder Unternehmen zugreifen. Wie “EUObserver“ mitteilt, sei nach Angaben von Facebook dies die einzige Möglichkeit, um den Datenschutz zu gewährleisten.
Streitpunkt „datr-Cookie“
Das soziale Netzwerk will zudem auf die Anwendung das heftig kritisierten so genannten “datr“-Cookie verzichten. Auch wenn dies bislang nur in Belgien umgesetzt wird, könnte in anderen europäischen Ländern mit ähnlichen Datenschutzstandards für Nicht-Mitglieder von Facebook künftig Ähnliches drohen. Denn die Maßnahmen, die Facebook nun in Belgien umsetzt, beruhen nicht auf belgischem Recht, sondern auf europäischem Recht.
Bei Zuwiderhandlung droht Facebook hohe Strafe
Im November hatte ein belgisches Gericht festgestellt, dass Facebook keine Daten mehr von Nicht-Mitgliedern sammeln dürfe. Bei Zuwiderhandlungen müsste das soziale Netzwerk ein Strafgeld in Höhe von 250.000 Euro täglich bezahlen. Insbesondere das “datr“-Cookie wurde von dem Gericht heftig kritisiert. Belgische Datenschützer fühlen sich indes von Facebook erpresst. Das Verhalten des sozialen Netzwerks erwecke in der Öffentlichkeit den Eindruck, dass die Datenschützer in Wahrheit die bösen Buben seien, die den Zugang zu Information blockieren würden, so die Datenschützer in einer Stellungnahme. Letztlich könnte der Zenit von Facebook aber auch sowieso überschritten sein, da insbesondere immer jüngere Personen das soziale Netzwerk gelinde gesagt nur noch langweilig finden.