Ein norwegischer Wanderer fand vor rund drei Jahren ein wikingerzeitliches Schwert. Dieses übergab er aber erst jetzt professionellen Archäologen. Der Archäologe Jostein Aksdal aus Bergen (Norwegen) datierte das Schwert auf ein Alter von rund 1200 Jahre und ordnete es der Wikingerzeit zu.
Das rund 80 Zentimeter lange Eisenschwert datiert somit auf das Ende des achten Jahrhunderts.
In situ-Befund ist für Archäologen wichtig
Während der Fund für den Wanderer sicherlich von besonders großer Bedeutung ist, ärgert es Archäologen eher umso mehr, wenn Artefakte (also von Menschen hergestellte Gegenstände) aus dem jeweiligen Fundzusammenhang heraus eigenständig entnommen werden und die entsprechenden Denkmalpflegebehörden nicht über den Fund im Vorwege informiert werden. Denn anders als Laien interessiert Archäologen der in situ-Befund, also der zum Zeitpunkt des Auffindens vorliegende Gesamtfundzusammenhang.
Im Frühjahr soll Fundort archäologisch untersucht werden
Nur so lassen sich historische Zusammenhänge rekonstruieren. Das Wikingerschwert selbst, so interessant es auch für den Laien erscheint, ist in historischer Sicht lediglich ein Detail, das ohne Fundzusammenhang historisch eher von untergeordneter Bedeutung ist. Auskunft über Fundsituation und damit die Möglichkeit, Fundzusammenhänge und damit auch Geschichte rekonstruieren zu können, ergibt sich aber erst aus dem Gesamtbefund. Aus diesem Grunde plant der norwegische Archäologe Aksdal im kommenden Frühjahr eine Ausgrabung beziehungsweise Prospektion (Begehung) an dem vom Wanderer benannten Ort. Der Autor des Artikels ist selbst diplomierter Archäologe.