Die Junge Akademie, ein Zusammenschluss von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern kritisiert die bisherige Praxis der deutschen Universitäten im Umgang mit der Juniorprofessur als “uneinheitlich“ und “intransparent“.
Junge Akademie legte Studie zur Juniorprofessur vor
Zudem gibt es vielerorts Hausberufungen auf Juniorprofessuren. Durch mangelnde Transparenz im Berufungsverfahren würden zudem zahlreiche geeignete Bewerber im Vorfeld abgeschreckt. Die Studie der Jungen Akademie, wurde am Montag den 19.10.2015 veröffentlicht. Die Studie stützt sich dabei auf Informationen von 52 Universitäten und 1561 Juniorprofessuren. Besonders spricht sich die Junge Akademie gegen die internen Berufungen aus, die zu besonders großer Intransparenz im Rahmen des Berufungsverfahrens führten. Nahezu jede fünfte Juniorprofessur wird mit internen Kandidaten besetzt.
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Einige Bundesländer haben Hausberufungsverbote im Hochschulgesetz verankert
An der Universität Rostock werden sogar 55 Prozent, an der LMU München immerhin noch 44 Prozent der Juniorprofessuren mit internen Kandidaten besetzt. Göttinnen indes besetzt lediglich fünf Prozent der Juniorprofessuren mit eigenen Kandidaten. Als interne Berufungen werden all jene bezeichnet, die ihre Promotion an derselben Universität gemacht haben. In Schleswig Holstein, Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen gibt es indes in den jeweiligen Hochschulgesetzen Hausberufungsverbote. Bereits seit längerem wird zudem kritisiert, dass Juniorprofessuren nur in den seltensten Fällen in eine lebenslange Professur umgewandelt werden. Stattdessen stehen viele Juniorprofessoren nach Ablauf ihrer Vertragslaufzeit oftmals vor dem wissenschaftlichen und zugleich beruflichen Aus.
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