Das als Crowdfunding Projekt gestartete Online-Magazin “Krautreporter“ kann beginnen. Über 900.000 Euro von insgesamt rund 15.000 Unterstützern wurden im Rahmen des Crowdfunding- Projektes eingesammelt.
Dadurch ist es den Journalisten und Bloggern nun möglich, ein Online-Magazin auf den Weg zu bringen, das vollständig ohne Werbung auskommen soll.
Letzte Gelder kamen erst kurz vor Ablauf der Frist zusammen
Dabei kamen die letzten Unterstützer erst kurz vor dem Ablauf der Frist zusammen. Einige Experten hatten derweil bezweifelt, dass das journalistische Projekt das eigene Ziel erreichen würde. Nicht zuletzt hatte die Rudolf-Augstein-Stiftung alleine 50.000 Euro gespendet. Zudem gaben zwei weitere Unterstützer jeweils 10.000 Euro und eine einzelne Person 20.000 Euro. Die übrige Summe kam durch die Einzelmitgliedschaften zustande. Mit Beginn der Crowdfunding-Aktion urteilten die Journalisten, “dass der Online-Journalismus kaputt sei.“ Als Begründung führten diese an, dass jene Online-Medien die sich ausschließlich über Werbung finanzieren würden, lediglich auf die Klickzahlen sehen würden und keine Zeit in die Recherche stecken würden. Die Kritik ließ deshalb auch nicht lange auf sich warten.
Journalistische ABM-Maßnahmen?
Die Krautreporter haben nun jeweils Abonnements für ein Jahr verkauft. Ende September sollen nun die ersten Artikel veröffentlicht werden. Ob allerdings die Krautreporter durch das Projekt dauerhaft bestehen werden, darf bezweifelt werden. Denn nach dem Ablauf des Jahres bleibt abzuwarten, ob das Projekt nicht nach einem Jahr bereits wieder eingestellt wird. Die Alternative wäre dann integrierte Werbung. Insofern darf abgewartet werden, ob sich das ganze Projekt am Ende nicht als Eigentor herausstellt. Zumindest dürften die Krautreporter nun für ein Jahr selbst ihre eigene Existenz gesichert haben. Zyniker sprechen bereits von einer journalistischen ABM-Maßnahme. In Zeiten der Journalismus-Krise kann das Projekt erfolgreich sein, es muss es aber nicht. Trotz aller Skepsis darf gehofft werden, dass die Krautreporter auch über das durch die verkauften Abonnements gesicherte Jahr hinaus erfolgreich sein werden. Denn die von den Initiatoren des Online-Magazins beschriebene Kritik ist vielfach durchaus berechtigt.