Vor wenigen Millionen Jahren starb der Riesenvogel Gastornis in unseren Breiten aus. Aufgrund seines großen Schnabels wurde er auch als Terrorvogel bezeichnet.
Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass er seinen Namen möglicherweise zu Unrecht erhalten hatte.
Kalzium-Isotopen-Analyse durchgeführt
Denn der vermeintliche Terrorvogel war offenbar Vegetarier. Dies fand eine Forschergruppe um Thomas Tütken von der Universität Bonn heraus. Die Vogelart lebte vor rund 56 Millionen Jahren in Nordamerika und in Europa. Aufgrund einer Kalzium-Isotopen-Analyse kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass der Vogel offenbar Vegetarier war und kein Fleischesser. Dies legen die Isotopenwerte nahe. Diese würden eher bei pflanzenfressenden Säugetieren anzusiedeln sein als bei fleischfressenden Tieren, so Tütken in seiner wissenschaftlichen Einschätzung.
Vergleichsdaten sollen These einer vegetarischen Ernährung belegen oder widerlegen
Nun sollen Vergleichsdaten von ebenfalls in der Region gefunden Raubtieren und Urpferden analysiert werden, um die gewonnene Einschätzung zu widerlegen oder zu belegen. Bislang gingen Wissenschaftler aufgrund der Größe und der durch biomechanischen Berechnungen angestellten Untersuchungen der Beißkraft des Schnabels davon aus, dass Gastornis einer der größten Jäger der damaligen Zeit gewesen sei. Allerdings fehlten den Vögeln offenbar Krallen. Dies beweisen wiederum Fußspuren, die von Gastornis vorliegen. Das Fehlen der Krallen indes gilt als weiteres Indiz für eine möglicherweise vegetarische Ernährung der Vögel. Letztlich dürfte die Frage, ob Gastornis Vegetarier war oder tatsächlich ein Terrorvogel, erst durch die Vergleichsdaten geklärt werden.