Nichtmagnetisches Silizium und Zinn werden magnetisch: Es gibt den Spruch, “was nicht passt, wird passend gemacht.“ Dieser Satz lässt sich auch auf ein Forschungsergebnis übertragen, welches in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ publiziert wurde.
Aus den nichtmagnetischen Materialien Zinn und Silizium wurde eine Materialeigenschaft hergestellt, welche plötzlich magnetische Eigenschaften aufwies.
Elektronenspins für Magneteigenschaften verantwortlich
Als Grund für die erfolgte Magnetisierung gelten so genannte Elektronenspins. Im Klartext bedeutet dies, dass jedes Elektron einen so genannten quantenmechanischen Drehimpuls besitzt, der als Spin bezeichnet wird. Der Spin kann in jeweils zwei Richtungen ausgerichtet sein. Die Ausrichtung erzeugt in jedem einzelnen Elektron eine magnetische Eigenschaft. Das Elektron erhält dadurch eine Eigenschaft wie ein Stabmagnet.
Forscher: Proben mit Photonen beschossen
Die Forscher von der Universität Würzburg haben mittels Photoelektronenspektroskopie das Material untersucht. Danach haben Sie eine Probe mit Photonen beschossen. Dadurch wurden einige Elektronen aus der Oberfläche abgelöst. Sowohl aus der Winkelverteilung der ausgelösten Elektronen als auch aus deren Energie lassen sich Rückschlüsse über die Beschaffenheit des Material ziehen. Die Wissenschaftler erhoffen sich insbesondere durch die Magnetisierung des Halbleiters Silizium Anwendungen in der IT-Technik. So ließe sich die magnetische Eigenschaft zur Speicherung von Daten nutzen. Zudem ermöglicht die magnetische Speicherung von Daten einen energieeffizienteren Verbrauch und ist zudem bei Stromausfällen resistenter gegen Datenverlust.
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