Der Vorsitzende des deutschen Rechtschreibrats, Hans Zehetmair, sagte vor kurzem, dass SMS und Twitter Jugendliche gefährden und zudem für die deutsche Sprache schädlich seien.
Sprachforscher widersprechen Zehetmair nun.
SMS schädlich für deutsche Sprache?
Demnach könne durch den auf eine bestimmte Zeichenanzahl begrenzten Raum die Kreativität der Sprache sogar gefördert werden, so die Sprachforscher. Zehetmair hingegen sieht durch die Kurzmitteilungsdienste (SMS und Twitter) die deutsche Sprache zu einer Art “Recycling-Sprache“ reduziert. Insbesondere durch die zunehmende Vereinfachung und Verkürzung der Worte leide die sprachliche Kreativität, so Zehetmair.
Hans Zehetmair: iPad und Twitter erst ab 14 Jahren erlauben
Der Kritiker geht jedoch noch weiter und fordert Twitter und iPad erst ab 14 Jahren für Jugendliche zugänglich zu machen. Zunächst sollten gefestigte Kenntnisse der deutschen Sprache entwickelt werden, so Zehetmair. Peter Schlobinski, seines Zeichens Sprachforscher, sieht hingegen keinerlei Belege für die These von Zehetmair. Schlobinski sieht in Twitter und SMS vielmehr eine Art Adaption an das jeweilige vorherrschende Kommunikationsmedium. Der Sprachforscher sieht daher in Twitter und SMS ein “optimiertes angepasstes Verhalten“ der Jugendlichen.
Karl-Dieter Bünting: Raum für Kreativität
Der Sprachforscher Karl-Dieter Bünting sieht sogar in den Kurzmitteilungen Raum für zusätzliche Kreativität. Demgegenüber unterstützt Holger Klappe vom Verein Deutsche Sprache die Sichtweise von Zehetmair. Im Gegensatz zum bloßen Reduktionen von Worten sehen andere Experten die zunehmende Anzahl an Anglizismen als Gefahr für die deutsche Sprache an.