Arbeitsmodelle der Zukunft orientieren sich an Projektarbeit: Eine wissenschaftliche Studie von Experis mit dem Titel „Projektarbeit – Arbeitsmodell der Zukunft“ bringt es an den Tag.
Rund 73 Prozent der Deutschen sind demnach bereit, im Rahmen von Projektarbeiten gleichzeitig für mehrere Unternehmen tätig zu sein.
Projektarbeit als Arbeitsmodell der Zukunft?
In der Altersgruppe der 18 bis 24-jährigen liegt die Bereitschaft zur unternehmensübergreifenden Projektarbeit sogar bei 89 Prozent. Bei Personen mit Abitur oder Fachhochschulreife liegt der Anteil bei immerhin noch 82 Prozent. Für 42 Prozent der Befragten kommt eine Projektarbeit für verschiedene Auftraggeber allerdings nur bei einem entsprechend ansprechenden Gehalt infrage. 30 Prozent geben an, dass sie nur unter der Voraussetzung dazu bereit wären, wenn ihre Freizeit nicht leiden würde.
Experten kritisieren die Studie als Ausgeburt des Kapitalismus
Attilio Berni, der Geschäftsführer von Experis sieht in dem Modell der projektbasierten Tätigkeit derweil das Modell der Arbeitsgestaltung für die Zukunft. Derweil gibt es Experten, die die Studie als Ausgeburt des Kapitalismus brandmarken. So sei die projektbasierte Tätigkeit über Unternehmensgrenzen hinweg quasi der Einstieg in eine Berufstätigkeit ohne Sozialabgaben seitens der Arbeitgeber, da es sich quasi um eine Art selbstständige Tätigkeit handeln würde. Zudem würde der Druck steigen, Anschlussprojekte zu erhalten. Insofern lässt sich festhalten, dass nach Ansicht vieler Experten die rein projektbasierte Arbeit zu einem Absinken des Sozialstandards führen würde. Für diese Ansicht spricht auch, dass das Unternehmen Experis eine Tochtergesellschaft des Personaldienstleisters Manpower darstellt und insofern der für ihre Arbeitsbedingungen berüchtigten Zeitarbeitsbranche zuzurechnen ist.