Uni-Ranking 2012 in Deutschland sorgt für Diskussion: Spitzenforschung, Exzellenten-Cluster, Elite-Unis, das und anderes wird bei Politikern gerne zitiert.
Wenn es darum geht, Spitzenforschung und die Ausbildung dazu zu zitieren, arbeiten Politiker besonders gerne mit Uni-Rankings.
Uni-Ranking: Tabelle ohne Aussagekraft?
Nun kommt aber ausgerechnet aus der Forschung selbst Kritik an den Uni-Rankings auf. Das Besondere daran, die Kritik kommt ausgerechnet von den Universitäten, die sich in der Spitzengruppe des Rankings befinden, zudem sind Wissenschaftsverbände auf Distanz zu den Rankings gegangen. Neben der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) hat sich nun auch der Verband der Historiker Deutschlands (VHD) gegen das Uni-Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung gewandt.
CHE: Uni-Ranking aus Befragungen ermitteln
Das CHE möchte durch Befragungen von Professoren und Geschichtsstudenten sowie durch Auswertung von Drittmittelzuweisungen und Doktorandenzahlen und weiteren Parametern ein Uni-Ranking errechnen. Der Soziologenverband sieht in der Herangehensweise des CHE die Anforderungen grundlegender empirischer Forschung nicht erfüllt. Bereits im Jahre 2008 hatte der Verband der Mathematiker die gesamte Ranking-Erstellung, also auch jene, die nicht vom CHE durchgeführt werden, infrage gestellt. Einerseits stellen Rankings jeweils subjektiv gefärbte Ergebnisse dar, zum anderen besteht bei ihnen die Gefahr der Beeinflussung durch mögliche Studienauftraggeber.
Unis in Ballungsräumen benachteiligt
Uni-Rankings offenbaren zudem Schwachstellen bestimmter Fachbereiche, die oftmals auch der Wissenschaftspolitik geschuldet sind. Vielfach sind Universitäten in Ballungsräumen mit überfüllten Hörsälen gestraft, während in einigen neuen Bundesländern beispielsweise ideale Studienbedingungen mangels Studenten herrschen. Das optimale Betreuungsverhältnis beruht hierbei jedoch eher auf einem Mangel an Studenten. In Ballungsräumen, wie im Ruhrgebiet hingegen sieht das Betreuungsverhältnis aufgrund hoher Studentenzahlen entsprechend schlecht aus. Der Forschung und dessen Qualität dieser Universitäten jedoch die Schuld zu geben, ist nicht nur unsinnig, sondern auch ungerecht. Insofern sind Rankings überflüssig, da nicht aussagekräftig.