Ältere Termiten, die nicht mehr in der Lage sind Nahrung herbeizuschaffen, können dennoch wichtige Funktionen im Termitenstaat übernehmen, zum Beispiel im Kampf gegen Fraßfeinde.
Eine südamerikanische Termitenart greift beispielsweise ihre Feinde dadurch an, dass sich ältere Termiten für den Staat aufopfern und aufplatzen und dabei eine toxische Substanz freilegen, die die Termiten zuvor im Körper angelagert hatten. Diese Entdeckung machten jetzt tschechische und belgische Wissenschaftler.
Giftcocktail geht Fraßfeinden an den Kragen
Eine der Giftkomponenten stellt ein Protein dar, welches in zwei Körpereinbuchtungen der Termite angesammelt wird. Die zweite giftige Komponente stellt die Speicheldrüsen der Termiten dar. Wenn die Termiten nun ihren Panzer aus Chitin zum Platzen und Reißen bringen, geraten beide Komponenten zusammen und bilden ein tödliches Gemisch. Dies berichteten die Forscher jetzt im Wissenschaftsmagazin „Science“. Die Termiten der Art Neocapritermes taracua leben in Südamerika und kommen vorwiegend auf altem abgestorbenen Holz vor.
Soldaten: Oft abgenutzte Kiefer
Die Termiten verfügen neben den Arbeitern auch über Soldaten, dennoch werden die älteren Arbeiterinnen zusätzlich zur Abwehr eingesetzt. Dies gilt insbesondere deshalb als effektiv, weil die Soldaten ihre Kiefer im Kampf oft abnutzen und damit teilweise die Abwehrkraft geschwächt ist. Die Termitenart zeigt, dass chemische Waffen nicht nur beim Menschen bekannt sind.