Wissenschaftler aus Kiel und Hamburg haben ein elektrisch leitendes Material entdeckt, dass zu 99 Prozent aus Luft besteht.
Das neue Material wiegt ungefähr 75-mal weniger als Styropor, leitet elektrischen Strom und ist dabei dennoch stabil.
Aerografit: 75-mal leichter als Styropor
Das Material erhielt den treffenden Namen „Aerografit“. Das Material besteht aus zu weniger als einem Prozent aus Kohlenstoff, der Rest ist reine Luft. Das Material könnte eventuell in Batterien zum Einsatz kommen, erhoffen sich die Forscher. Durch die Leichtbauweise könnten so in Elektroautos die Batterien deutlich leichter werden und die Elektromobile könnten so eine höhere Reichweite erlangen. Das leichte Material kann zudem eine Zugfestigkeit erreichen, die um 100-mal höher liegt als bei Stahl.
Bessere elektrische Leitfähigkeit als Kupfer
Der neue Werkstoff soll zudem ersten Erkenntnissen nach elektrischen Strom erheblich besser leiten als Kupfer. Die Forscher erhoffen sich zudem, dass neu gefundene Material auch in Computerchips einsetzen zu können. Ultraleichte Materialien sind in der Regel in der Lage Druck auszuhalten, nicht jedoch Zugkräfte. Das neue Material „Aerografit“ verhält sich dabei anders.
Aerografit: Sehr gute Zug- und Druckfestigkeit
Es weist eine sehr gute Druck- und Zugfestigkeit auf. Der Stoff lässt sich beispielsweise um bis zu zehn Prozent dehnen und gleichzeitig, aber auch, um bis zu 95 Prozent zusammendrücken. Danach ist der Stoff ohne Probleme wieder in seine ursprüngliche Form zu bringen. Insbesondere in Batterien sind die elektrischen Kräfte zum Teil sehr hoch. Aerografit könnte hier eine echte Alternative zu bisherigen schweren Materialien sein. Die Forscher gehen allerdings von einer industriellen Nutzung nicht vor zwanzig Jahren aus. Nicht geeignet soll Aerografit übrigens für den Bau von Flugzeugen sein, weil diese steife Strukturen aufweisen müssen. Dies kann der neue Stoff jedoch nicht gewährleisten, da er eben zu 99 Prozent aus Luft besteht.